Die Birkenfeige (Ficus Benjamina) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die für ihre feinen und zahlreichen Blätter beliebt ist. „Benjaminis“ können eine weite und ausladende Krone bilden, die breiter wird als die gesamte Höhe der Pflanze. Als Zimmerpflanze wird die Birkenfeige bis zu 2 Meter groß. In diesem Beitrag erfährst du wie du deine eigene Birkenfeige aus Samen ziehst, wie hoch die Keimquote ist und welches Substrat perfekt passt.
Inhalt
- Birkenfeige Steckbrief
- Birkenfeige Samen selbst gewinnen
- Samen der Birkenfeige kaufen
- Ficus Benjamina Samen Standort und Substrat
- Ficus Benjamina Samen einpflanzen
- Birkenfeige: Keimquote und Keimdauer
- Pflege nach der Keimung
- Häufig gestellte Fragen
Birkenfeige
Feigenart mit hohem Zierwert
Anzuchtschwierigkeit: mittelschwer
Keimdauer: 1-3 Wochen
Wachstum: schnell
Lichtkeimer
Erdbrecher: Die Wurzeln des Ficus Benjamina können sich in der Natur unaufhaltsam ausbreiten und sogar Hindernisse aus Beton aufbrechen.
Samen der Birkenfeige selbst gewinnen
Um Samen des Ficus Benjamina zu gewinnen, ist es nicht genug, die Pflanze in die Blüte bringen. Schon die Blütenbildung ist bei als Zimmerpflanzen gehaltenen Birkenfeigen sehr selten und gelingt nur an sehr hellen Standorten wie z.B. im Wintergarten. Damit die kleinen, runden und weiß-chremefarben Blüten allerdings zu Früchten werden und Samen bilden, braucht es einen besonderen Bestäuber: Jede Feigenart wird durch eine spezielle Feigenwespenart bestäubt. Da diese Wespen natürlicherweise nicht in Europa vorkommen und schon gar nicht in deiner Wohnung, musst du eine andere Möglichkeit finden, um an frische Birkenfeigen Samen zu kommen.
Samen der Birkenfeige kaufen
Es gibt verschiedene Anbieter, die die Samen der Birkenfeige verkaufen. Die winzigen Samen können dort aufgrund ihrer kleinen Größe zu großen Mengen günstig gekauft werden. Wir empfehlen, mindestens 100 Samen zu kaufen, damit du sicherstellen kannst, dass deine Anzucht erfolgreich wird. Bei den gekauften Samen sollte darauf geachtet werden, dass die Samen nicht zu alt sind. Je frischer die Samen, desto höher die Keimquote. Schon 30 Tage nach der Samenernte beginnt die Keimquote zu sinken und nach ungefähr 2 Jahren verlieren die meisten Samen von Feigenarten ihre Keimfähigkeit vollständig. Wenn die Samen ausgetrocknet sind, ist das hingegen weniger schlimm, da die Samen sehr Dürreresistent sind.
1000 Samen wiegen grade einmal ungefähr ein halbes Gramm (Zum Vergleich: 1 Monstera Deliciosa Samen wiegt bereits über 1 Gramm)
Ficus Benjamina Samen Standort und Substrat
Um ideale Bedingungen für die Keimung deines Ficus Benjamina zu schaffen, sind einmal das Substrat und einmal der Standort deiner Samen wichtig. Ein geeignetes Substrat ist locker luftig und leicht sauer. Zur Anzucht eignet sich z.B. eine Mischung aus 50% Bausand und 50% Blumenerde. Bei der Blumenerde solltest du hochwertige Erde kaufen, um die Kontamination mit Trauermücken und anderen Schädlingen zu minimieren.
Trauermücken können für Keimlinge der Birkenfeige problematisch werden, da ihre Larven im Substrat leben und teilweise von den Wurzeln der Pflanzen zehren. Bei einem leichten Befall musst du dir allerdings noch keine Sorgen machen.
Der Standort deiner Anzucht sollte ein heller Ort mit warmen Temperaturen über 20°C sein. Die höchsten Keimquoten lassen sich bei einer Temperatur von 25-28°C erreichen. Die Keimquote liegt bei Ficus Benjamini Samen außerdem umso höher, umso mehr Licht die Samen haben. Ohne Licht keimen die Samen gar nicht. Du solltest allerdings auch bei den empfindlichen Samen vermeiden, dass sie von direkter Sonnenstrahlung getroffen werden.
Ficus Benjamina Samen einpflanzen
Jetzt da wir alle Vorbereitungen abgeschlossen haben, ist es endlich soweit und wir können die feinen Samen des Ficus Benjamina einpflanzen. Hierfür bereitest du einen Blumentopf mit dem Anzuchtsubstrat vor und füllst den Topf mit Substrat. Im Anschluss wird das Substrat sorgfältig befeuchtet. Jetzt können die Samen ausgebracht werden. Dafür kannst du z.B. deine Finger benutzen und die Samen wie eine Prise Salz auf dem Substrat verstreuen. Auf eine Fläche von 10 x 10 cm können ungefähr 50-100 Samen wohlgesonnen platziert werden. Dadurch werden am Ende genug Keimlinge das Rennen machen. Zum Schluss werden die Samen vorsichtig mit etwas Wasser besprenkelt.
Jetzt heißt es Abwarten und die Samen nicht austrocknen lassen. Die Samen müssen konstant feucht (aber nicht überflutet) sein, damit die Keimung beginnen kann.
Birkenfeige: Keimquote und Keimdauer
Benjamini Samen keimen durchschnittlich 1-3 Wochen nach der Aussaat. Wenn die Bedingungen ideal sind, können die ersten Samen bereits nach 5 Tagen mit der Keimung beginnen. Im eigenen Haushalt sind Keimquoten von ungefähr 20-40% realistisch. Im Labor keimen sogar bis zu über 80% von Birkenfeigen Samen, diese hohe Keimquote ist allerdings aufgrund der Menge an Samen nicht notwendig. Selbst bei einer Keimquote von nur 5% und 50 eingepflanzten Samen, sollten 2-3 Samen nach 3 Wochen gekeimt sein.
Die Samen der Birkenfeige haben angeblich ihre höchsten Keimquoten von über 90%, wenn sie in Ameisenhügeln geborgen werden. Erklärt werden kann dieses Phänomen nicht.
Pflege nach der Keimung
Nach der Keimung sollten die Keimlinge weiterhin an einem hellen und warmen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Dort lässt du die Keimlinge unter regelmäßiger Wassergabe weiter gedeihen, bis sie ungefähr 4 echte Blätter gebildet haben. Das Wachstum ist am Anfang sehr langsam, wird aber sobald sich die Keimlinge stabilisiert haben, schneller vorangehen. Wenn die Keimlinge ihre ersten 4 Blätter gebildet haben, können sie in einen eigenen Pflanzentopf umgetopft werden. Die Birkenfeige bedankt sich, wenn der Standort nach dem Umtopfen gleich bleibt, da ihr ein Standortwechsel nicht bekommt und sie daraufhin häufig mit Blätterverlust reagiert.
Häufig gestellte Fragen
Kann man die Feigen (Früchte) der Birkenfeige essen?
Nein, die winzigen Früchte sind leicht giftig. Allerdings brauchst du dir bzgl. der Früchte bei Zimmerpflanzen keine Sorgen machen, da diese in Europa nicht gebildet werden.
Wie vermehrt man eine Birkenfeige?
Birkenfeigen lassen sich sowohl aus Samen als auch aus Stecklingen ziehen. Bei der Vermehrung über Stecklinge wird das Aussehen und die genetischen Eigenschaften der Mutterpflanze kopiert, Samen hingegen ermöglichen überraschende neue Erscheinungsformen.
Wie schnell wächst eine Birkenfeige?
Das Wachstum der Birkenfeige hängt sehr stark vom Lichteinfall und der Nährstoffversorgung ab. Bei guten Bedingungen kann die Birkenfeige mehr als 30 cm im Jahr wachsen.
Wie alt werden Birkenfeigen?
Gesunde Ficus Benjamini können mehr als 100 Jahre alt werden. Selbst Zimmerpflanzen können bei guter Pflege dieses stattliche Alter erreichen.
Quellen
- Fu et al. (2008): Effects of light, temperature and dehydration on germination of Ficus benjamina L. var. nuda seeds
- Starr, Starr & Loope (2003): Ficus benjamina