Samen vom Redwood und Urweltmammutbaum selbst ziehen

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den legendären Redwoods und Urweltmammutbäumen. Bekannt sind diese beiden Vertreter der Mammutbäume zwar für ihr mächtiges Wachstum, aber die Anzucht aus Samen ist nicht umsonst sehr beliebt. Aus dem Samen lassen sich wunderschöne und schnell wachsende Zimmerpflanzen und Bonsais ziehen. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Samen, ihre Keimquote und -dauer, das richtige Anzuchtsubstrat und alles andere, was für die erfolgreiche Anzucht wichtig ist.

Inhalt

1. Steckbrief
2. Welchen Mammutbaum aus Samen ziehen
3. Vorbereitung der Samen und des Substrates
4. Keimquote und Keimdauer
5. Aussaat Redwood und Urweltmammutbaum Samen
6. Pflege nach der Keimung

Welchen Mammutbaum aus Samen ziehen?

In diesem Beitrag fassen wir die Anzucht von Redwoods (auch Küstenmammutbaum oder Sequoia sempervirens) und Urweltmammutbäumen (Metasequoia glyptostroboides) aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Anzucht zusammen. Es gibt allerdings auch noch einen dritten Vertreter der Mammutbäume: Den Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), dessen Anzucht aus Samen wir uns in einem separaten Beitrag gewidmet haben. Allen 3 Arten ist gemein, dass sie gigantische Größen erreichen und im groben ähnlich keimen und wachsen. Am besten aus Samen ziehen lassen sich allerdings Riesenmammutbäume, da hier die idealen Anzuchtbedingungen am besten erforscht sind und es leichter ist, gute Samen zu bekommen. Die Keimquote von Riesenmammutbäumen ist daher auch wesentlich höher als bei den beiden anderen Arten. Außerdem ist der Riesenmammutbaum am besten an geringe Temperaturen angepasst und kann damit auch in Deutschland im Außenbereich im Winter überleben. Allerdings sind auch Redwoods und Urweltmammutbäume interessante Kandidaten für die Anzucht aus Samen. Schauen wir ihre Anzucht erfolgreich angehen.

Vorbereitung: Redwood und Urweltmammutbaum Samen

Bevor du mit der Anzucht der Mammutbaum Samen beginnst, benötigt es etwas Vorbereitung:

Redwood Samen: Für den höchsten Keimerfolg solltest du die Samen vor der Aussaat für 14 Tage bei ca. 5°C lagern. Diesen Prozess nennt man Stratifizierung und er lässt sich sehr gut im Kühlschrank vollziehen. Durch die Stratifizierung wird ein künstlicher Winter simuliert und dem Samen signalisiert, dass eine Keimung nun ungefährlich ist, da jetzt der wärmere Frühling naht. Nach der Stratifizierung kannst du die Samen für 12 Stunden in lauwarmen Wasser einweichen und danach einsäen.

Urweltmammutbaum Samen: Auch diese Samen werden für 5 bis 10 Tage stratifiziert. Im Anschluss kann man die Keimwahrscheinlichkeit noch durch das 12-stündige Einweichen in lauwarmen Wasser erhöhen.

Substrat: Wir empfehlen immer, ein angepasstes Anzuchtsubstrat zu verwenden. Dadurch lassen sich die Keimquoten deiner Samen nochmal signifikant verbessern. Für die beiden Mammutbaumarten empfehlen wir dir ein simples Substrat aus einem Anteil Sand und einem Anteil Komposterde zu verwenden. Wenn dir die Herstellung deines eigenen Substrates zu aufwändig ist, kannst du auch klassische Anzuchterde benutzen.

Keimquote und Keimdauer von Redwoods/Urweltmammutbaum Samen

Die Keimquote von Redwood Samen ist in der Regel sehr niedrig. Erfahrungsgemäß sind nur ca. 10 - 15% der Samen überhaupt keimfähig. Durch die Aussortierung von beschädigten Samen kann die Keimquote stark verbessert werden. Da die Aussortierung im Privaten nicht so einfach ist, empfehlen wir dir stattdessen sehr viele Samen auf einmal auszusäen. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 1 Samen keimt. Bei einer Keimquote von 10% kann man z.B. durch die Aussaat von ca. 30 Samen mit einer über 95% Wahrscheinlichkeit sicherstellen, dass mindestens 1 Samen erfolgreich keimt.

Redwood Samen sind recht schnelle Keimer – die ersten Keimlinge können sich schon nach 5 Tagen zeigen, die letzten Nachzügler zeigen sich nach ungefähr 45 Tagen.

Die Keimquote von Urweltmammutbaum Samen ist leider etwas schwächer als bei Redwoods. Hier liegt der Keimerfolg durchschnittlich bei nur ca. 5%. Für eine 95% Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 1 Samen keimt, müsstest du fast 60 Samen aussäen. Der Urweltmammutbaum keimt ungefähr nach 1-3 Wochen.

Bei Mammutbaum Samen haben Untersuchungen gezeigt, dass Samen von älteren Bäumen keimfähiger sind. Die höchste Keimfähigkeit erreichten Samen von Bäumen, die über 250 Jahre alt waren.

Aussaat Redwood und Urweltmammutbaum Samen

Redwood Samen können unter sehr unterschiedlichen Bedingungen keimen: Im Sonnenlicht sowie im Schatten und in vielen verschieden Substraten. Die besten Bedingungen werden an einem konstant ca. 21°C warmen und hellen Standort erzielt. Das Substrat muss dafür durchgehend feucht (aber nicht nass) sein. Urweltmammutbäume keimen gerne etwas dunkler - als idealer Standort eignet sich ein Platz, der 1-2 Meter entfernt vom Fenster liegt. Auch hier sollten ca. 20°C Raumtemperatur und ein feuchtes Substrat sichergestellt werden. Die Aussaat der Samen kann das ganze Jahr über erfolgen. Der beste Zeitpunkt ist dabei im Frühjahr, wenn die Tage länger werden. Im Winter muss der Keimling ggf. mit zusätzlichem Licht versorgt werden bzw. näher am Fenster platziert werden. Zur Aussaat werden die Samen vorsichtig über das Substrat gestreut. Da es sich um Lichtkeimer handelt, sollten die Samen nicht vollständig vom Substrat verdeckt werden. Es kann allerdings eine kleine Menge Substrat vorsichtig über die Samen gestreut werden, um diese etwas zu festigen.

Pflege nach der Keimung

Nach der Keimung können die jungen Mammutbäume an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung kultiviert werden. Redwoods sind gegenüber Sonnenlicht etwas unempfindlicher als Urweltmammutbäume und können auch in sehr hellem Halbschatten stehen. Junge Mammutbäume sind sehr empfindlich gegenüber Pilzinfektionen. Daher musst du zwar dafür sorgen, dass das Substrat feucht bleibt, aber verhindern, dass sich zu viel Feuchtigkeit ansammelt.

Ungefähr 3-4 Wochen nach der Keimung stabiliseren sich die Keimlinge und können langsam an direktes Sonnenlicht gewöhnt werden. Unter idealen Bedingungen unter voller Sonneneinstrahlung wachsen sie dann im ersten Jahr sehr schnell und auf bis zu 45cm Höhe. Die Mammutbäume sind sehr anpassungsfähig und können auch in lichtärmeren Umgebungen gedeihen, wo sie jedoch wesentlich langsamer wachsen.

Das Wachstum lässt sich immer über die Topfgröße beeinflussen. Wenn du lieber einen Bonsai Mammutbaum halten möchtest, kannst du einen kleinen Blumentopf behalten.

Im Herbst sollte man sich nicht erschrecken, wenn der Urweltmammutbaum seine Nadeln verliert. Das gehört zum natürlichen Lebenszyklus des Baumes und er leitet damit seine winterliche Ruhephase ein. Der Redwood hingegen behält seine Nadeln das ganze Jahr über. Die Überwinterung der beiden Mammutbaumarten führt im Freien in Europa in der Regel zum Absterben des Baumes. (Die Urweltmammutbäume sind noch etwas weniger kälteempfindlich als Redwoods). Zur sicheren Überwinterung werden die Pflanzen lieber an einen kühlen und hellen Ort (ca. 15°C) gestellt und selten gegossen. Zur Ernte von eigenen Samen muss man sich etwas gedulden. Erst nach 5 Jahren tragen junge Mammutbäume frühstens eigene Samen. Die Keimquote dieser Samen ist in der Regel in so jungen Jahren sehr niedrig.