Die Gattung der Feigen (Ficus) zählt zu den Maulbeergewächsen beherbergen neben der bekannten essbaren Feige (Ficus carica) auch zahlreiche Zimmerpflanzen wie die Birkenfeige, Geigenfeige oder den Gummibaum. In diesem Beitrag geben wir dir eine Übersicht, welche der Feigen sich gut aus Samen ziehen lassen und wie du am besten verfährst.
Inhalt
- Birkenfeige Samen
- Buddha Baum (Ficus Religiosa) Samen
- Geigenfeige (Ficus Lyrata) Samen
- Gummibaum (Ficus Elastica) Samen
- Echte Feige (Ficus Carica) Samen
- Quellen
Birkenfeige (Ficus Benjamina) Samen
Die Birkenfeige ist mit ihrer ausladenden Krone und ihren feinen Blättern eine großartige Zimmerpflanze. Sie lässt sich nicht nur durch Stecklinge vermehren sondern auch sehr gut aus Samen ziehen. Ihre winzigen Samen lassen sich zwar schlecht selbst gewinnen aber sie sind zu hunderten im Handel kaufbar. Durch die großen Samenmengen und durch Keimquoten von mehr als 20% erlauben die Samen einen guten „Ertrag“ an Keimlingen. Zur Anzucht werden die Ficus Benjamina Samen auf ein lockeres Substrat bei Temperaturen von 25-28°C und an einem hellen Standort ausgebracht und gut durchfeuchtet. Schon nach 5 Tagen können die ersten Samen keimen. Die meisten Samen keimen nach ca. 2 Wochen. Alle Informationen zur Anzucht der Birkenfeige findest du in unserem ausführlichen Beitrag zu Ficus Benjamina Samen.
Buddha Baum (Ficus Religiosa) Samen
Der Buddha Baum (Ficus Religiosa) ist für seine medizinischen und dekorativen Fähigkeiten beliebt. Er kann auch sehr gut aus Samen gezogen werden. Dafür werden die Samen vorsichtig auf der Oberfläche eines geeigneten Substrates ausgebracht. Das Substrat kann z.B. aus 40% Sand und 60% Blumenerde hergestellt werden. Die Samen sollten nicht vom Substrat bedeckt und nach der Aussaat gut befeuchtet werden. Ideale Temperaturen zur Keimung liegen bei 25°C. Da die Samen nicht austrocknen dürfen und konstant feucht bleiben müssen, sollte der Topf z.B. mit einer durchsichtigen Frischhaltefolie abgedeckt werden. Wenn alle Erfordernisse erfüllt sind, können Keimquoten von über 80% realisiert werden und die ersten Samen werden nach ungefähr 10 Tagen keimen. Nach der Keimung wachsen die jungen Buddha Bäume umso schneller, umso mehr Licht sie haben.
Geigenfeige (Ficus Lyrata) Samen
Über die Samen und die Anzucht der Geigenfeige ist wenig bekannt. Scheinbar werden im Internet oft falsche Samen als Ficus Lyrata Samen angeboten. Die echten Samen brauchen bis zu 3 Monaten bis zur Keimung und sind sehr empfindlich. Es ist auch sehr schwer an Samen zu kommen, weshalb wir von der Anzucht abraten.
Gummibaum (Ficus Elastica) Samen
Es lässt sich auch zur Anzucht von Gummibäumen aus Samen fast nichts aus gesicherten Quellen finden. Ein Anbieter spricht von Keimquoten zwischen 65 und 80 Prozent und von einer Keimdauer zwischen 1 und 4 Wochen. Wir testen zur Zeit Ficus Elastica Samen und werden über die Anzucht berichten.
Echte Feige (Ficus Carica) Samen
Die Echte Feige zählt zu den beliebtesten essbaren Früchten und hat auch wunderschöne dekorative Blätter. Vor der Anzucht der echten Feige aus Samen steht die Frage, ob man es nur auf das Aussehen oder auch die Früchte der Feige abgesehen hat. Im zweiten Fall ist die Anzucht nämlich etwas anspruchsvoller.
Wer eine Feige ziehen möchte, die Früchte tragen soll, sollte wissen, dass es 2 verschiedene Arten von Echten Feigen gibt. Selbstfruchtende Feigen können ohne die Bestäubung durch Insekten Früchte tragen, allerdings wird die Selbstbefruchtung nur sehr selten an die Samen dieser Feigen vererbt. Daher sind diese Feigen nicht dafür geeignet, später Früchte zu ernten.
Feigen, die bestäubt werden müssen ("Smyrna-Typ"), sind hingegen geeignet, um später Früchte ernten zu können. Allerdings brauchen diese Feigen eine spezielle Feigenwespe für ihre Bestäubung. Diese Feigenwespe ist im deutschsprachigen Europa ursprünglich nicht heimisch, wurde allerdings neu in Österreich und Bayern dokumentiert. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass eine solche Feige auch in deinem Garten befruchtet werden kann und damit Früchte trägt. Smyrna-Feigen findest du im Supermarkt, wenn die Feigen aus Mittelmeerländern oder dem Nahen Osten stammen. Die Samen dieser Früchte haben eine höhere Chance nach einigen Jahren selbst Früchte zu tragen.
Die Aussaat von Feigensamen ist im Inneren ganzjährig möglich. Dafür werden die feinen Samen z.B. mit einem Messer vorsichtig vom Fruchtfleisch gelöst. Im Anschluss sollten die Samen mit einem feuchten Küchentuch noch von weiteren Fruchtfleischresten befreit werden, damit das Risiko für Schimmelbildung bei der Anzucht reduziert wird.
Die Aussaat erfolgt in einem lockeren Substrat z.B. aus 50% Sand und 50% Gartenerde. Dort werden die Samen an der Oberfläche platziert und befeuchtet. In einem Blumentopf mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern, können so 10-20 Samen gleichmäßig platziert werden. Die Samen keimen ungefähr nach 2 Wochen und Keimquoten von ungefähr 25% sind realistisch.
Um den Anzuchterfolg noch weiter zu optimieren, empfehlen sich konstante Temperaturen von 20-30°C und der Anzuchttopf kann mit einer Klarsichtfolie abgedeckt werden. Dadurch trocknet das Substrat nicht so schnell aus. Es muss allerdings regelmäßig gelüftet werden, damit sich kein Schimmel bildet.
Ab einer Größe von 5 Zentimetern (nach ungefähr 1,5 Monaten) können die Pflänzchen vereinzelt werden. Nach ungefähr 2 Jahren können winterfeste Sorten im Freien platziert werden.
Quellen
- Mathew, Skaria & Jospeh (2010): Standardization of conventional propagation techniques for four medicinal species of genus Ficus Linn.
- Richard A. Criley (2018): Propagation of Ornamental Figs (Ficus)
- Hesami, Deneshvar & Yoosefzadeh-Najafabadi (2018): Establishment of a Protocol for in vitro Seed Germination and Callus Formation of Ficus religiosa L., an Important Medicinal Plant
- Mohammad Hosein Daneshvar (2019): In vitro and in vivo seed germination of Ficus religiosa L
- Galil & Meri (1981): DRUPELET GERMINATION IN FICUS RELIGIOSA L.
- Rokkam et al. (2022): Phytochemical Screening of Ficus religiosa Seeds and Evaluation of its Antioxidant Potentia
