Fallstudie: Fleischfressende Pflanzen gegen Schädlinge (Trauermücken)

Für diese Fallstudie wollten wir 2 Fragen beantworten: Was passiert, wenn man Trauermücken nicht bekämpft und welche fleischfressende Pflanze fängt im Anschluss die meisten Trauermücken? Dafür haben wir die 5 bekanntesten fleischfressende Pflanzen ausführlich im Kampf gegen Schädlinge getestet und die Ergebnisse ausgewertet. In diesem Beitrag lernst du außerdem die Besonderheiten und Bedürfnisse der natürlichen Schädlingsbekämpfer kennen und kannst entscheiden, welche der Pflanzen am besten zu dir passt.

Inhalt

  1. Die Ausgangssituation und der Versuchsablauf
  2. Trauermücken 4 Wochen lang nicht bekämpfen
  3. Fleischfressende Pflanzen
    1. Venusfliegenfalle
    2. Fettkraut
    3. Schlauchpflanze
    4. Kannenpflanze
    5. Sonnentau
  4. Die Ergebnisse
  5. Fazit

Die Ausgangssituation und der Versuchsablauf

Ich habe vor 2 Tagen einen Ableger mitsamt Erde und Blumentopf bekommen. Heute hat sich herausgestellt, dass im Substrat ungebetene Gäste waren, denn ich habe einige Trauermücken in meiner Wohnung entdeckt und bei näherem Hinsehen auch im Substrat des Ablegers.  Kein Problem, denn wir haben einen umfangreichen Guide zur Bekämpfung von Trauermücken verfasst. Bei meiner damaligen Recherche hatte ich mich allerdings gefragt, wie nützlich fleischfressende Pflanze gegen Trauermücken (und andere Schädlinge) sein können und leider kaum eine Antwort gefunden.
Deswegen habe ich mich jetzt dafür entschieden, meine Wohnung in ein großes Experimentierfeld umzuwandeln, um der Frage auf den Grund zu gehen. Für den nächsten Monat wird meine Wohnung das Paradies für Trauermücken sein. Kein Substratwechsel, keine Nematoden und auch keine Hausmittel – nur ein einziger Klebezettel, um die ungefähre Population abschätzen zu können... Ich hoffe, dass sich die Trauermücken dadurch schnell vermehren (dass ich das mal sage…) und die fleischfressenden Pflanzen später mit Sicherheit genug Trauermücken fangen können.

Kurz: Erst wird 4 Wochen lang nichts gegen Trauermücken unternommen, um im Anschluss zu testen, welche fleischfressende Pflanze die meisten Schädlinge fangen kann.

Trauermücken 4 Wochen lang nicht bekämpfen

Nun… Trauermücken können sich sehr schnell verbreiten.  Das wusste ich in der Theorie und nun habe ich das auch in der Praxis testen können. Mit einem Klebezettel wurden innerhalb von 4 Wochen ungefähr 400 (sic!) Trauermücken gefangen.
Die Schädlinge haben sich relativ schnell in alle Räume meiner Wohnung ausgebreitet. Das hatte ich mit geschlossenen Türen versucht zu vermeiden. Wahrscheinlich hätte ich etwas penibler sein und auch die Schlüssellöcher abdecken müssen .
Am liebsten schwirren die Trauermücken vor meinem Gesicht herum, wenn ich esse oder schwimmen in offen-stehenden Getränken :'(. Da die Population so schnell gestiegen ist, habe ich mir etwas Sorgen um meine Keimlinge aus unserem Zimmerpflanzen - Anzuchtset gemacht. Allerdings haben meine Keimlinge und Pflanzen die Plage soweit gut überstanden und ab heute werden die fleischfressenden Pflanzen eingesetzt. Die Verbreitung wäre sicherlich weniger schnell vorangeschritten, wenn ich weniger Pflanzen in meiner Wohnung gehabt hätte. Viele meiner Pflanzen benötigen auch viel Wasser und bieten somit den perfekten Lebensraum für Trauermücken; ein feuchtes Substrat.

Kurz: Die Trauermücken haben sich innerhalb von 4 Wochen sehr schnell vermehrt. Es kam zu keinen sichtbaren Schäden an Pflanzen und Keimlingen. Das Schließen von Türen hat die Ausbreitung in der ganzen Wohnung nicht verhindert.

 Gelbsticker mit wenig Trauermücken Gelbsticker mit vielen Trauermücken

Als nächstes schauen wir uns die fleischfressenden Pflanzen, die ich ins Rennen geschickt habe einmal genauer an:

Venusfliegenfalle 

Venusfliegenfalle am Fenster im BlumentopfDie Venusfliegenfalle ist die wohl bekannteste fleischfressende Pflanze. Ihr Name leitet sich von der römischen Göttin der Liebe und des erotischen Verlangens ab, da ihre Fangblätter einer menschlichen Vulva ähneln. Die Venusfliegenfalle kommt ursprünglich aus Sumpfgebieten in Nord- und Südcarolina (USA). Daher bevorzugt sie einen sandig - feuchten Boden, wenige Nährstoffe und einen niedrigen pH-Wert.
Die Venusfliegenfalle reagiert empfindlich auf kalkhaltiges Wasser und blüht ab dem 3. Jahr zwischen Mai und Juli. Das sumpfige Substrat lässt sich am besten durch regelmäßiges Befüllen des Untersetzers sicherstellen (es sollte immer Wasser im Untersetzer stehen).
Der Standort sollte warm und sonnig, ohne Zugluft sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit haben. Wenn es der Pflanze gut geht, sieht man das an einer Rotfärbung ihrer Fangblätter.
Die jährliche Winterruhe der Pflanze erkennt man ohne Probleme an klein bleibenden (Fang-)blättern. Dann braucht die Venusfliegenfalle einen etwas kühleren Ort und mäßige Wassergaben einmal im Monat.

In ihrem natürlichen Lebensraum ist die Venusfliegenfalle auf regelmäßige Buschfeuer angewiesen. So kann sie nicht von anderen Pflanzen überwachsen werden und nach einem Feuer schnell aus dem Rhizom neu austreiben.

Besonders interessant ist der Fangmechanismus der Venusfliegenfalle: Durch die Färbung der Fangblätter und ihren süßen Saft, werden Insekten angelockt. Bei mehrmaliger Berührung kleiner Borsten wird ein biochemischer Prozess ausgelöst und die Fangblätter schnappen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zu. Innerhalb von 10 Tagen wird das Insekt bis auf wenige Überreste verdaut und das Fangblatt ist erneut einsatzbereit. Ein Fangblatt kann bis zu 7-mal wiederverwendet werden und stirbt dann ab. Die Venusfliegenfalle gilt als gefährdet, da ihr natürlicher Lebensraum durch Entsumpfung schwindet. Früher war die kommerzielle Absammlung der Pflanze in ihrem natürlichen Lebensraum ein weiteres Problem. Heute werden die meisten Exemplare allerdings im Labor gezüchtet. Trotzdem empfehlen wir dringend beim Kauf von Pflanzen auf ihre nachhaltige Herkunft zu achten und haben einen Ratgeber verfasst, der dabei unterstützt, wahre Nachhaltigkeit bei Zimmerpflanzen zu erreichen.

Im 18 Jh. galt es als Gotteslästerung, zu glauben, dass die Venusfliegenfalle Insekten frisst, da in der Bibel steht, dass Tiere Pflanzen fressen und nicht umgekehrt (Genesis 1, 29f)

Fettkraut

Fettkraut am Fenster im BlumentopfDer Name des Fettkrautes kommt von seinem fettigen Glanz. Auf den Blättern befindet sich ein klebriges Locksekret, mit dem kleine Insekten und Pollen gefangen werden.
Das Fettkraut ist weltweit vertreten: Man findet es nicht nur in Europa, sondern auch in Russland und den USA. Es wächst in Moorgebieten, aber auch luftigen Höhen von bis zu 2500m. Optimale Bedingungen im Zimmer sind ein halbschattiger, kühler und feuchter Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Das Substrat ist im Optimalfall sauer und wird nicht mit kalkhaltigem Wasser gegossen.
Die lilafarbene Blüte bildet das Fettkraut erst nach mehreren Jahren. Sie blüht zwischen Mai und August und befindet sich an langen Blütenstielen. Dadurch werden mögliche Bestäuber nicht durch die Blätter gefangen. Auch die Blüten haben es in sich: Rückwärts gerichtete Sperrhaare an der Blüte zwingen „Besucher“ dazu sich aus der Blüte herauszudrücken, wobei Blütenstaub am Insekt hängen bleibt und mitgenommen wird. Größere Fliegen schaffen es teilweise nicht aus der Blüte und verhungern in ihr.
Im Winter sterben Spross und Wurzel des Fettkrautes ab und es wird eine zwiebelartige Knospe gebildet, in der Energie gespeichert wird. Im Frühjahr treibt das Kraut erneut aus dieser Knospe aus.

Während das Fettkraut eine Knospe gebildet hat, kann es sehr einfach umgetopft werden, da zu dieser Zeit kaum Wurzeln vorhanden sind.

Neben ihren Fangfähigkeiten wurde die Pflanze früher auch als Heilpflanze verwendet (z.B. zur Schmerzstillung und gegen Brust- und Lungenerkrankungen). Im Mittelalter glaubte man, Fettkraut könne vor Zwergen, Kobolden, Hexen und Feen schützen. Heute wird Fettkraut auch zur Zubereitung von manchen Sauermilchprodukten wie Schwedenmilch verwendet.

Schlauchpflanze

Schlauchpflanze am Fenster im BlumentopfSchlauchpflanzen (auch Trompetenpflanzen) stammen aus dem Norden und Osten der USA und sind durch Ansalbung (bewusste Verbreitung durch den Menschen) auch in Europa, Asien und sogar der Arktis zu finden. Sie locken Insekten durch ihre Farbe und ihren Geruch in ihre Schlauchblätter, in denen sie Beute mit Hilfe der eigenen Verdauungsflüssigkeit verdauen.
Die verschiedenen Arten der Schlauchpflanze unterschieden sich in ihrer Größe, Farbe und Anatomie. So besitzen nicht alle Arten eine Haube, die die Schläuche davor schützt mit Regenwasser überzulaufen (und die Beute damit zu verlieren). Die gelbe Schlauchpflanze zum Beispiel hebt sich zusätzlich von den restlichen Arten dadurch ab, dass ihr Nektar einen betäubenden Stoff enthält, der ihr zusätzlich beim Beutefang hilft.

Die Blüten der gelben Schlauchpflanze stinken nach Urin, während die Blüten anderer Arten angenehm duften.

Der Schlauch ist bei allen Arten ähnlich aufgebaut: Im oberen Bereich befindet sich viel Nektar, um Beute anzulocken. Weiter unten im Schlauch wird dessen Oberfläche sehr glatt, so dass Insekten keinen Halt finden. In den Tiefen des Schlauches befinden sich dann sogar nach unten gerichtete Härchen, die ein Entkommen unmöglich machen.

Die Schlauchpflanze lässt sich durch Kaltkeimung einfach vermehren und bildet schon als Jungpflanze charakteristische Fangblätter aus.

Optimale Standortbedingungen für Schlauchpflanzen sind ein sumpfiger Boden und viel Sonne. Zum Gießen sollte kalkarmes Wasser verwendet werden, um einen sauren pH-Wert für das Substrat zu erhalten. Im Frühjahr bildet die Schlauchpflanze Blüten, die wie bei anderen fleischfressenden Pflanzen weit über den Fangblättern sitzen, um Bestäuber zu schützen.

Insbesondere bei Arten mit Haube sollte nicht mit Absicht Wasser in den Schlauch gefüllt werden. Die Pflanzen bilden ihre mit helfenden Bakterien ausgestattete Magensäure selbst.

Kannenpflanze

Kannenpflanze am Fenster im BlumentopfZur Gattung der Kannenpflanzen gehören über 100 Arten, die hauptsächlich in den Mittelgebirgen von Asien heimisch sind. Besonders beeindruckend sind ihre großen Kannenfallen, die bis zu 50cm lang werden und mehr als 2 Liter Flüssigkeit aufnehmen können. Die Verdauungsflüssigkeit in ihnen ist stark sauer (pH-Wert 3) und kann Beutetiere innerhalb von 2 Tagen vollständig zersetzen. Zur Beute gehören hauptsächlich Insekten, aber es wurden auch schon kleine Säugetiere in den Fallen dokumentiert.
In der Natur bildet die Kannenpflanze bis zu 10 Meter lange Lianen, im Zimmer werden diese allerdings nicht so lang.

Man erkennt an der Form der Kannen, welche Beute die Pflanze bevorzugt fängt: Runde Kannen wachsen eher am Boden und fangen Insekten ohne Flügel, röhrenförmige Kannen fangen hingegen eher fliegende Insekten und wachsen in der Luft.

Kannenpflanzen sind keine pflegeleichten Zimmerpflanzen. Zwar werden sie kaum von Schädlingen befallen, aber sie haben hohe Ansprüche an ihren Standort. So benötigen sie eine permanent hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 20 und 30 °C. Das Substrat sollte feucht bis nass sein und nur mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Pflanze keine Kannen aus.

Blüten bilden sich bei Kannenpflanzen in der Wohnung eher selten – das ist auch gut, denn sie können übel nach Exkrementen riechen.

Die Kannen sterben nach 3 Monaten ab, um Platz für neue Kannen zu schaffen. Beim Transport können die Kannen ihre Verdauungsflüssigkeit verlieren. Sollen die leeren Kannen mit Wasser gefüllt werden? Da streiten sich die Geister. Viele Gärtnereien empfehlen das, während erfahrene Heimzüchter eher davon abraten. Im Grunde schadet eine Nachfüllung den Pflanzen wohl nicht. Man sollte sich dabei an den Kannen orientieren. Wenn diese eine Haube (Regenschutz) besitzen, schützt sich die Pflanze ja sogar aktiv gegen das Nachfüllen der Flüssigkeit und es sollte nur sehr mäßig Wasser ergänzt werden.
Die Flüssigkeit der Kannen wurde früher als Erfrischungs- und Heilgetränk z.B. gegen Husten, Augenprobleme und Hauterkrankungen genutzt. Indigene Völker benutzen die Kannen auch als Kochtöpfe, um sie nach der Zubereitung mitsamt Inhalt zu verzehren.

Sonnentau 

Sonnentau im BlumentopfZur Gattung des Sonnentaus gehören über 200 verschiedene Arten, die auf allen Kontinenten (bis auf Antarktis) zu finden sind. Während Zimmerpflanzen meistens kompakt bleiben, können manche Arten in der Natur als mehrere Meter lange Kletterpflanzen wachsen. Verschiedene Arten haben sich speziell auf ihre Umgebung angepasst. In Europa ziehen sie sich während des Winters zum Schutz vor der Kälte in eine Knolle zurück. In Australien hingegen nutzen sie diese Form des Schutzes, um der heißen trockenen Sommerluft zu entgehen. Für unsere Fallstudie untersuchen wir den Kap-Sonnentau, der auch eine Winterruhe einlegt.
Der Sonnentau fängt seine Beute durch Tentakeln auf seinen Blättern. Diese sind mit Klebedrüsen besetzt und locken Insekten durch ihre scheinende Oberfläche an. Daher kommt auch der Name der Pflanze - das Klebesekret ähnelt dem morgendlichen Taureif. Sobald ein Insekt sich in einem Tentakel verfängt, bewegen sich nahe Tentakeln auch zum Beutetier, um den Fang zu sichern. Durch das Absondern bestimmter Enzyme wird der Abbau der Beute beschleunigt und die Nährstoffe für die Pflanze somit leichter aufzunehmen.

Manche Arten des Sonnentaus sind so sehr auf den Insektenfang spezialisiert, dass ihnen ein entsprechendes Enzym zur Aufnahme von Stickstoff aus dem Boden fehlt. Sie können Stickstoff nur noch über ihre Beute aufnehmen. 

Sonnentau benötigt einen sonnigen Standort und ein feuchtes nährstoffarmes Substrat. Weiterhin sollte für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt und mit kalkfreiem Wasser gegossen werden. Sonnentau gilt auch als tolerant gegenüber weniger feuchten und sonnigen Standorten. 

Absammlung auf einem traurigen Höchststand: In Madagaskar werden 10-200 Mio. der Pflanzen pro Jahr zum Verkauf abgesammelt. Das führt zu einer starken Bedrohung der dortigen Arten.

In der traditionellen Medizin findet Sonnentau vielerlei Anwendung. Zum Beispiel bei Reizhusten, Sonnenbrand und Sommersprossen, aber auch um den Haarwuchs zu fördern und zur Zubereitung von Liebestränken. In der modernen Biomedizin wird das Sekret der Pflanze zur Züchtung von Gewebe benutzt. Aborigines verspeisen die Knollen als Nahrungsmittel.

Ergebnisse

Schauen wir uns nun an, welche der fleischfressenden Pflanzen am effektivsten gegen die Schädlinge ankommt.

 

Beobachtungen nach 8 Wochen:

Schlauchpflanze (Rang 1) – Von Anfang an höchst effektiv. In den zahlreichen Schläuchen wurden in den ersten beiden Tagen mehr als 20 Trauermücken gefangen. Nach längerer Zeit wird es unmöglich eine genaue Anzahl zu bestimmen, da sich gefangene Schädlinge im Inneren der Fallen türmen. Stetig wachsen neue Schläuche, allerdings scheinen später nicht mehr ganz so viele Insekten gefangen zu werden, vielleicht ist die Pflanze gesättigt.

Sonnentau (Rang 2) – In den ersten 2-3 Wochen wurden noch keine Schädlinge gefangen und einige Fangblätter sind eingegangen. Parallel bildeten sich aber neue Fangarme, die ab der 3. Woche immer mehr Schädlinge fangen konnten. Mittlerweile fängt der Sonnentau täglich die meisten Insekten und könnte die Schlauchpflanze in Zukunft entthronen.

Fettkraut (Rang 3) – Nach 3 Tagen der Akklimatisierung beginnen manche Blätter der Pflanze zu kleben und fangen einige Trauermücken. Es bilden sich auch neue Blätter. Nach 2 Wochen kleben zahlreiche Trauermücken an den Blättern und täglich kommen neue dazu. Blätter, an denen viele Insekten kleben, sterben langsam ab. Da sich neue Blätter nur langsam bilden, ist die Anzahl der Beute begrenzt. 

Kannenpflanze (Rang 4) – Beim Transport sind leider einige Kannen zu Schaden gekommen. Auch optisch funktionstüchtige Kannen haben noch keine Insekten angelockt. Potenziell können mit einem ähnlichen Fangmechanismus wie bei der Schlauchpflanze nach erfolgreicher Akklimatisierung auch viele Schädlinge neutralisiert werden. Praktisch lassen sich kaum Fangerfolge beobachten, auch wenn die Pflanze äußerlich sehr gesund aussieht und kräftig wächst.

Venusfliegenfalle (Rang 5) – Die Fangblätter der Venusfliegenfalle schließen sich oftmals nicht vollständig, so dass kleine Insekten wie Trauermücken auch nach dem Verschluss entfliehen können. Außerdem entwickeln selbst große Exemplare der Pflanze nur eine begrenzte Anzahl an Fangblättern, so dass in Summe relativ wenige Schädlinge gefangen werden können. Die Pflanze eignet sich eher als Zierpflanze. Leider ist unsere Venusfliegenfalle nach 7 Wochen eingegangen :(

Schnelle Zusammenfassung zum Mitnehmen

  • Der effektivste Insektenfänger ist die Schlauchpflanze, das Fettkraut steht auf Platz 2
  • Alle Karnivoren benötigen einen hellen sonnigen Standort, ein feuchtes nährstoffarmes Substrat und kalkfreies Wasser.
  • Schlauchpflanze, Fettkraut, Venusfliegenfalle und Sonnentau sind pflegeleicht, Kannenpflanzen sind als Zimmerpflanzen schwieriger zu halten
  • Jede der Untersuchten Gattungen enthält gefährdete Arten. Beim Kauf sollte unbedingt auf eine nachhaltige Züchtung geachtet werden, um bedrohte Arten nicht weiter zu gefährden.
  • Trauermücken sollte man rechtzeitig bekämpfen, da sie sich sonst sehr schnell vermehren

Und ja.. Ich habe es auch geschafft meine Wohnung wieder frei von Trauermücken zu bekommen. Das war ein spannendes Experiment, was ich so nicht nochmal wiederholen möchte.

    2 Kommentare

    • Liebe Sindy,

      danke für deinen ausführlichen und aufschlussreichen Kommentar!

      Liebe Grüße dein Pflanzpaket-Team

      @Pflanzpaket
    • Habe die meisten davon in meinem Büro zwischen den anderen Büropflanzen verteilt, da die Trauermücken immer mal wieder aufkommen. Bisher war das Fettkraut meine effektivste Pflanze. Übrigens auch eine wunderschöne Blüte. Wow! -

      Eine Schlauchpflanze hab ich erst seit gestern. Also ich schau mir die Erfolge an.

      Der Sonnentau fängt auch, wenn auch nicht all zu viele. Ist aber ebenfalls total schön.

      Ja die Kannenpflanze… da such ich noch die optimalen Verhältnisse. Anfangs hatte sie schöne Kannen, in letzter Zeit hatte sie keine neuen mehr. Ich denke sie stand zu dunkel. Hab sie jetzt heller gestellt. Ansätze neuer Kannen sind schon da. Jetzt heißt es abwarten.

      Venusfliegenfallen find ich dagegen am schwierigsten. Die gehen mir immer nach einer Weile ein. So wie du es auch beschrieben hast. Ich hab echt schon alles versucht. Aber immer das gleiche Ergebnis. Mal dieses Substrat, mal jenes, mal mehr Sonne mal weniger, mal mehr feucht mal weniger… aber am Ende ist es zu ende…

      Warum du die Venusfliegenfalle als Pflegeleicht einstufst obwohl sie dir nach 7 Wochen eingegangen ist, ist mir ein Rätsel.

      Kannenpflanzen haben bei mir ein langes Leben, Klar muss man mal gucken, wenn sie plötzlich keine Kannen mehr macht, aber ansonsten sind die recht pflegeleicht. Meine hat ein paar wenige Exemplare Trauermücken gefangen, aber meist eher erst nachdem ich die dort abgesetzt hatte.

      Sindy

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