Kleine tänzelnde Fliegen in der ganzen Wohnung und vermehrt auf der Erde im Blumentopf: Du hast Trauermücken bei dir zuhause. Kümmere dich gleich um die Plage, denn Trauermücken vermehren sich schnell. Im Artikel findest du heraus, wie du Trauermücken erkennen kannst und welche Methoden am besten und schnellsten gegen die Schädlinge helfen.
Inhalt
- Überblick: Trauermücken identifizieren
- Trauermücken einräuchern: Abgebrannte Streichhölzer
- Trauermücken einsaugen
- Den Schaden begrenzen: Klebezettel
- Biologische Waffen: Nematoden
- Weiteres Know-How
- Die Trauermücke als Nutztier
Überblick: Trauermücken identifizieren
Man erkennt Trauermücken charakteristisch an ihrem speziellen Flug. Sie fliegen sehr langsam und tänzelnd durch die Luft. Am meisten sieht man die Mücken auf dem Substrat von Zimmerpflanzen. Sie huschen über den Boden, wenn man sich nähert. Für den Menschen sind Trauermücken unbedenklich. Sie können allerdings stechen, was zu einem leichten Juckreiz führt.
Wenn man nichts gegen Trauermücken unternimmt, vermehren sie sich sehr schnell von wenigen sichtbaren Exemplaren zu einer ganzen Armee von nervtötenden Schädlingen. Das ist auch nicht überraschend, denn weibliche Trauermücken können bis zu 200 Eier während ihres Lebens in den Erdboden legen. Die Larven verursachen dann Schäden am Wurzelwerk deiner Pflanzen, was besonders für Zimmerpflanzen Keimlinge gefährlich werden kann. Außerdem werden Zimmerpflanzen dadurch anfälliger für Pilzinfektionen (mehr über Zimmerpflanzen Pilzbefall). Es ist ratsam eine der folgenden Methoden gegen Trauermücken anzuwenden.
Trauermücken sind ca. 2-4 mm kleine, dunkle Mücken mit getrübten Flügeln. Sie ernähren sich von Wurzeln und Laubresten. Bei Zimmerpflanzen können Sie Schäden im Wurzelwerk verursachen und sich schnell vermehren.
Trauermücken einräuchern: Abgebrannte Streichhölzer
Streichhölzer eignen sich als schnelle Erstlösung gegen Trauermücken. Wenn man die Streichhölzer anzündet und in die Erde steckt (mit der abgebrannten Seite zuerst) , ersticken die Larven an den freigesetzten Schwefelgasen. Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt diese Methode leider wenig Wirkung. Die Anzahl der Trauermücken kann durch Streichhölzer in Schach gehalten werden, aber die Anzahl reduziert sich dadurch nicht.
Anmerkung: Manche Quellen empfehlen, die Streichhölzer in die Erde zu stecken, ohne sie vorher anzuzünden. Beim Praxistest mit 2 unterschiedlichen Pflanzen haben bereits abgebrannte Streichhölzer besser funktioniert.
Trauermücken einsaugen
Wie bekommt man etwas schnell weg, was man nicht da haben will? Richtig, mit einem Staubsauger. Alle sichtbaren Trauermücken können 2-3 täglich eingesaugt werden. Das machte ziemlich Spaß, man muss allerdings aufpassen, keine Erde mit einzusaugen. Die Trauermücken können sich erstaunlich gut an Oberflächen festhalten. Während der Staubsauger an ist, kann man aber auch mit der Hand nachhelfen. Die Fliegen können durch den Sog nicht wegfliegen. Diese Methode ist ziemlich effektiv, um die Anzahl der Trauermücken niedrig zu halten. Allerdings ist es sehr aufwendig, täglich mehrmals den Staubsauger anzuwerfen. Leider bleiben auch immer Trauermücken übrig (Die winzigen Larven der Trauermücken in der Erde sorgen für stetigen Nachwuchs).
90% der Larven sind Weibchen. Daher können sich Trauermücken nachhaltig nur vermehren, wenn sie im Verbund bleiben.
Den Schaden am einfachsten begrenzen: Klebezettel
Mit Klebezetteln kannst du du dir die Saugarbeit sparen und einen ähnlichen Effekt erzielen. Unser Rekord an einem Klebezettel sind 19 Trauermücken in 2 Wochen. Kannst du das überbieten?
An der Zahl der gefangen Schädlinge siehst du, welche Pflanze am Stärksten betroffen ist. Das wird dir beim nächsten Schritt helfen, die Fliegen komplett loszuwerden.
Das Fettkraut ist ein natürlicher Klebezettel. Es ist eine fleischfressende Pflanze, die Trauermücken auf natürliche Weise einfängt.
Noch ein paar Anmerkungen: Die Zettel kleben sehr stark, pass also auf, dass du dich nicht selbst damit fängst ;) Klebezettel sehen auf Dauer nicht besonders toll aus. Sie sind daher eher als Übergangslösung geeignet. Auch Klebezettel reduzieren die Anzahl der Schädlinge nur. Um die Trauermücken vollständig los zu werden empfehle ich folgende Methode:
Biowaffen: Nematoden
Wir haben grade einen großen Sprung gemacht. Jetzt stehen Biowaffen auf dem Plan: Nematoden. Das sind winzige Parasiten, die man mit dem Gießwasser vermischt. Sie suchen in der Erde nach den Larven der Trauermücken. Naja, du kannst dir sicher vorstellen, was die Nematoden mit den Larven anstellen. Jedenfalls verschwinden die Trauermücken auf diese Weise wundersam. Für Menschen sind Nematoden ungefährlich. Trotzdem ist die Präperation der Nematoden mit etwas Überwindung verbunden. Das aus vielen tausenden Nematoden bestehende Pulver muss als erstes dosiert werden. Dann wird es in warmes Wasser eingerührt und kann zur Bewässerung benutzt werden (genauere Anweisungen erhältst du beim Kauf von Nematoden). Wenn du durch Klebezettel herausgefunden hast, welche Pflanze am stärksten befallen ist, kannst du bei dieser Pflanze besonders viele Nematoden verwenden. Nach 2-3 Wochen sollte es keine Trauermücken mehr geben.
Damit deine Pflanzen nach dieser Behandlung auch in Zukunft frei von Trauermücken bleiben, verraten wir dir hier noch einige fortführende hilfreiche Tricks.
Weiteres Know-How gegen Trauermücken
- Deine Substratoberflächen nicht durchgehend feucht halten. Das fördert die Vermehrung der Larven. Alternativ kann man das Wasser beispielsweise über den Untersetzer zugeben.
- Die Substratoberfläche mit Kies oder anderen gröberen Strukturen bedecken (5-10 mm genügen). So können die Eier schlecht in das Substrat gelegt werden.
- Hochwertigere Erde verwenden, da die Larven oft über ein schlechtes Substrat in die Wohnung gelangen. Um sicher zu gehen, dass ein Substrat larvenfrei ist, kann die Erde für 30 Minuten bei 200° gebacken werden.
- Bei sehr starkem Befall besteht die Möglichkeit das Substrat auszutauschen. Dabei empfehlen wir, auch die feinen Wuzelhärchen von der Erde zu befreien. So gehst du sicher, dass alle Larven von der Pflanze entfernt werden. Das alte Substrat sollte auf den Kompost oder in der Biotonne entsorgt werden.
- Auch Kaffeesatz und Backpulver können zur Bekämpfung in das Substrat gemischt werden. Allerdings beeinflusst das den pH-Wert des Bodens.
Noch mehr Optionen
Die Trauermücke als Nutztier
Es gibt weltweit über 1800 Arten von Trauermücken. Einige von ihnen leben auch in extremen Lebensräumen und halten sich nördlich und südlich der Polarkreise auf. Viele Arten haben in Wäldern einen wichtigen Beitrag zur Laubzersetzung. Trauermücken sind eine wichtige Komponente der Nahrungskette.